Das Scharnhorst Denkmal in Bordenau

Die Gedenktafel für drei Gefallene Neustädter im Kriege 1870/71 aus dem Jahre 1872

Das Kriegerdenkmal für Gefallenen von 1866 und 1870/71 auf dem Kirchplatz

Das Kriegerdenkmal 1914/1918

Das Kriegerdenkmal 1939- 1945


Einhundertundsieben Neustädter Bürger ließen als Soldaten im ersten Weltkrieg ihr Leben.

Auch nach diesem verlorenen Krieg 1914/18 bestand der Kriegerverein Neustadt von 1872 weiter. Bereits 1920 fand ein „Krieger- Heimkehr- Kommers“ in der Bürgerhalle statt.

Programm des Kriegerverins Neustadt am Rübenberge für ein Festakt im Jahre 1920

Programm des Kriegerverins Neustadt am Rübenberge für ein Festakt im Jahre 1920 (Reg Arch Han NRÜ II 1188 / 11)

Bereits 3 Jahre nach Ende des Krieges,1921, dachte man daran, die gefallenen, vermissten und verwundeten Kameraden mit einem Denkmal zu ehren. Im März dieses Jahres wurde ein Ausschuss für die Errichtung eines Ehrenmals zum Gedächtnis der im Weltkriege gefallenen Mitbürger gebildet. In ihm wirkten immerhin 16 bis 17 Mitglieder mit.

Gruendung eines Ausschusses für die Errichtung eines Denkmals (Reg Arch Han NRÜ II 298)

Gruendung eines Ausschusses für die Errichtung eines Denkmals (Reg Arch Han NRÜ II 298)

Briefkopf des Denkmals- Ausschusses von Neustadt am Rübenberge zur Errichtung eines Kriegerdenkmals von 1925 (Reg Arch Han NRÜ II 1508)

Briefkopf des Denkmals- Ausschusses von Neustadt am Rübenberge zur Errichtung eines Kriegerdenkmals von 1925 (Reg Arch Han NRÜ II 1508)

Zur Finanzierung des Vorhabens wurde nicht nur auf Spenden zurückgegriffen. Zum Beispiel organisierte der Apotheker Dietrich Redeker aus der Mittelstrasse, auch Vorsitzender des Kunstvereins von 1921, ein Konzert „Zum Besten des Denkmalsbaus“ in der Bürgerhalle. Er hat selbst mit Frau Dr. Einstmann, einer „Kollegin“ aus dem Vereinsvorstand, und anderen örtlichen Musikschaffenden musiziert.

Konzert zum Sammeln von Geldern und Spenden für die Errichtung eines Kriegerdenkmals in Neustadt (Quelle: Leinezeitung)

Konzert zum Sammeln von Geldern und Spenden für die Errichtung eines Kriegerdenkmals in Neustadt (Quelle: Leinezeitung)

Dietrich Redeker war künstlerisch interessiert und begabt. So hat er seine Ideen für die denkbare Gestaltung eines Denkmals mit einer Skizze beigesteuert. Es kam aber so nicht zur Ausführung.

Vorschlag von Dietrich Redeker für ein Kriegerdenkmal 1921 (Aus Privatbesitz S. Moldenhauer, jetzt im Reg .Arch. Han.)

Vorschlag von Dietrich Redeker für ein Kriegerdenkmal 1921 (Aus Privatbesitz S. Moldenhauer, jetzt im Reg .Arch. Han.)

 

Im April 1922 sind die Vorarbeiten beendet, mit dem Bau des Denkmals könnte begonnen werden. Infolge der wirtschaftlichen Notlage ruhte dann die Tätigkeit des Ausschusses fast zwei Jahre. Die Teile des Denkmals waren während dieser Zeit in der Kirche untergebracht.

Seit Oktober 1924 setze eine rege Sammeltätigkeit ein, viele Bürger, Vereine, Geschäfte stellten sich in den Dienst der Sache. Eine Geldsammlung hat 45.000 Mark erbracht. Die Gesamtkosten werden zwar auf 100.000 Mark geschätzt, aber die städtischen Kollegien haben zugesagt, bis zu 25.000 Mark zu garantieren. Man konnte sicher sein, die fehlenden Mittel noch zu erhalten. Erst nach der Einweihung wurde 1925 ein doch geringfügiger Fehlbetrag von 500 Mark festgestellt, der durch eine Zuzahlung der Stadt gemindert werden konnte.

Für den Bau war eine Wiesenfläche an der Suttorfer Strasse vorgesehen, in Ufernähe der Leine. Bei der Wahl des Platzes wurde auch die Öffentlichkeit verstärkt gehört und eingebunden. Die ausgesuchte Fläche, ca 250 qm, gehörte den Weideinteressenten, der Vorsitzende und Bürger- Vorsteher Karl Beermann stimmte aber zu, diese Fläche zu überlassen. Der Bauunternehmer Sievers erbot sich, die Fundamentierungsarbeiten für nur 1.000 Mark zu übernehmen. Darüberhinaus musste die Fläche aber auch noch aufgehöht werden, dafür wurde Sand aus dem Bereich des Ziegeleiberges angekarrt.

Dennoch sind Planung und Vorbereitung nicht reibungslos verlaufen. Der Ausschuss- Vorsitzende Sokolowski legte 1924 sein Amt nieder, der umfangreiche Schriftverkehr, immer wieder auftretende Probleme in der Platzfrage, die Verhandlungen mit dem Bezirksausschuss und die Durchführung eines öffentlichen Wettbewerbs haben ihm die Arbeit wohl zu schwer gemacht.

Nach dem Entwurf des Regierungsbaumeisters Grabenhorst aus Erfurt wurde das Denkmal schliesslich fertig und am 17. Mai 1925 eingeweiht. Nach dem Sammeln der Festteilnehmer auf der Lindenstrasse fand vor Ort ein Feldgottesdienst statt. Zwischen zwei gemeinsam gesungenen Liedern wurde eine Predigt abgehalten. Die anschliessende Denkmalsweihe war im Vergleich zu dem nur 12 Jahre vorher stattgefundenen Ereignis auf dem Kirchplatz wesentlich weniger militärisch geprägt. Auch dieses Denkmal wurde zur weiteren Pflege von der Stadt übernommen.

Das Kriegerdenkmal an der Suttorfer Straße in Neustadt am Rübeneberge. Es ehrt die gefallenen Soldate des Weltkriegs 1914/18 (Foto:  Dyck Feb 2012)

Das Kriegerdenkmal an der Suttorfer Straße in Neustadt am Rübeneberge. Es ehrt die gefallenen Soldate des Weltkriegs 1914/18 (Foto: Dyck Feb 2012)

Das Denkmal liegt in der Nähe des Lerneifers. Der massige, im Grundriss quadratische Block erhebt sich auf dreistufiger Plattform. Auf drei Seitenflächen finden die Namen der Gefallenen Platz, die Vorderseite ziert der geschlossene Schriftblock „Unseren Helden 1914/ 18“ und ein Stahlhelm, der in seiner monumentalen Einfachheit mehr als alle Kriegszeichen von der Antike bis zur Gegenwart geeignet ist, das zu verkörpern, was unsere toten Brüder und uns in der schweren Kriegszeit bewegt hat. (Zitat aus dem Gedenkblatt zur Einweihung des Denkmals)

 


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