Das städtische Gaswerk von 1907
Neustadt als Vorreiter bei der Gasversorgung
„[…] 1907 hat es ein denkwürdiges Ereignis in der Stadt gegeben, das auch die Nachbarstädte aufhorchen ließ.“ lesen wir bei Winkel. Was war passiert? Der damalige Senator Adolf Redeker (Apotheker und Namensgeber für die so genannte Apotheke in Neustadt) hat den Bau eines Gaswerkes in Neustadt am Rübenberge durchgesetzt. Früh öffnete sich Neustadt damit dem Fortschritt.
450 Kunden bezogen hier 1908 ihr Gas vom eigenen Gaswerk. Die Bürger freuten sich darüber hinaus über erleuchtete Straßen. Laut Klages gab es damals nur sehr wenige Städte, die ein Gaswerk hatten; Neustadt stach besonders hervor, da es gerade für einen so kleine Ackerbürgerstadt außerordentlich war, eine derartige Einrichtung zu haben. Vierzig Jahre lang versorgte das Gaswerk die Bevölkerung.
Offensichtlich war man sehr stolz und betrachtete das Gaswerk als außerordentliche Sehenswürdigkeit und verewigte es auf einer Postkarte: „Gruss aus Neustadt – Städtisches Gaswerk“. Da hat man gestaunt, wenn beste Grüße aus Neustadt in den Briefkasten flatterten.
Die Stadtwerke haben zwar die alten Gebäude abgerissen, aber das Wappen aufwendig geborgen und im Eingangsbereich zum Gelände der Stadtwerke sehr schön wieder aufgestellt.
[CD, April 2008]
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