Am 12. Dezember 1847 wurde die Eisenbahnstrecke Hannover – Bremen eröffnet . Der erste Zug hielt auch am Bahnhof in Neustadt am Rbge, um Ehrengäste aufzunehmen. Das Eisenbahnzeitalter hatte begonnen. Heute ist die Bahn aus Neustadt nicht mehr wegzudenken.

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Lokomotive Ernst August, erste Zug /  Lokomotive von Egestorff

Bis es dazu kam, bedurfte es jahrelanger Verhandlungen. Das Königreich Hannover bedurfte Überfahrtsrechte über preussische Gebiete wie umgekehrt. Bereits 1835 wurden erste Planungs- und Vermessungsarbeiten durchgeführt. In den lesenswerten Werken von Wilhelm Winkel „Chronik der Stadt Neustadt a. Rbge“ von 1966 sowie der „Heimatchronik des Kreises Neustadt a. Rbge“ von 1974 wird auf die Eisenbahnpolitik, soweit sie Neustadt betraf, eingegangen.

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Historische Bahnhof in Neustadt, erbaut 1907. Foto von 1912

Hannover hat vordringlich an eine Nord – Süd- Schiene in Form einer direkten Verbindung von Hannover über Bissendorf durch die Heide nach Bremen gedacht (nicht nach Hamburg, wie von dem Nationalökonomen Friedrich List bereits 1832 konzipiert) . Allerdings hätten entwicklungsfähige Städte wie Verden, Eystrup, Nienburg (und auch Neustadt ?) nicht davon profitiert.

Streckennetz

Historische Steckenplanung der Bahnlinie Norddeutschlands – Hannoversche Staatsbahn

Preussen dagegen war vordringlich an einer Ost – West Verbindung zwischen Magdeburg, Minden und dem preussischem Rheinland interessiert. Eine , aber ungünstigere Variante über Wunstorf, Hagenburg, Rehburg, Wiedensahl konnte verworfen werden, weil der Fürst von Schaumburg Lippe, dessen Staatsgebiet berührt werden musste, an einem Haltepunkt bei seiner Hauptstadt Bückeburg interessiert war.

Preussen hätte gleichzeitig gern auch eine Anbindung nach Bremen gehabt. Das führte zu folgender Überlegung , die in einem Beitrag aus dem Sachbuch „Wirtschaftliche und kulturelle Zustände in Alt=Hannover “ aus 1929 von Prof. von Voigt u.a. beschrieben wird:

David Hansemann, Wollhändler in Aachen, später bekannt als preussischer Finanzminister, hatte persönlich in Hannover, dann auch durch eine Denkschrift, eine starke Propaganda für seine Absicht entwickelt, eine preussische Linie von Minden direkt nach Bremen zu führen. Das lag in seinem Interesse. Von Schneeren aus sollte dann eine Strecke nach Hannover abgezweigt werden. Das widersprach aber dem hannoverschen Interesse, indem die Strecke nach Minden um 1 1/3 Meilen verlängert wurde.

Das hätte eine Trassierung der Bahn nördlich von Neustadt a. Rbge ergeben. Der Vorschlag hatte das Nachsehen, letztlich wurde Wunstorf als Knotenpunkt in die Nord – Süd – Linie eingebunden und das heute bekannte Linienkonzept festgeschrieben. [HD, September 2007]


 

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