Über das alte Krankenhaus in Neustadt am Rübenberge
Schon wieder droht einem historischem Neustädter Gebäude der Abrissbagger. Das alte Theresenstift soll verkauft werden und zugunsten einer neuen Wohnanlage weichen. Hier wollen wir über das alte Krankenhaus in Neustadt am Rübenberge berichten und beschäftigen uns darüber hinaus mit der Entwicklung der medizinischen Versorgung, Krankenpflege und Gesundheit in Neustadt.
Mit dem Erlös soll ein neues Rathaus finanziert werden. Darum soll hier die Vergangenheit einer lange Zeit bedeutsamen Einrichtung erinnert werden und auch die Geschichte der ärztlichen Heilfürsorge, soweit nachvollziehbar, aufgezeigt werden.
Aus der Zeit, bevor es in Neustadt ein Krankenhaus gab
Vor dem Bau des Krankenhauses konnte wohl kaum von einer allgemein ausreichenden Gesundheitsversorgung die Rede sein. Doch zunächst ein Blick auf die ärztliche Versorgung früherer Jahre (Klages S. 71):
- Herzog Erich II. hatte im 16. Jhdt. bereits einen eigenen Leibarzt, den Dr. Burchard Mithoff (Mitobius).
- Später erwähnt werden die beiden Feldscherer Michael Rosenberg und Ludwig Nicolaus sowie der Chirurg Johann Friedrich Kügeler.
- 1665 wurde die Bevölkerung vom Bader Köhler versorgt.
- 1695 wirkten der Feldscherer Johann Christoph Herstelle sowie die Bader Wilhelm Hirschfeld und Ulrich Gronau
- Bei chirurgischen Fragen konnte man sich an den Scharfrichter wenden, der oft über das notwendige Wissen verfügte.
- Das Militär hatte ihren eigenen Chirurgen.
- Erst im 19. Jh. gab es eine geregelte Hebammenausbildung. Bis dahin hatten die Frauen der Gemeinschaft das Recht, als Geburtshilfe eine erfahrene und anerkannte Frau aus ihren Reihen als „Bademutter“ auszuwählen.
- 1811 führte der Wundarzt Dr. Cors eine Behandlung entzündeter Augen an dem Patienten Meyerhof durch.
- 1828 ist Dr. Kessler als freischaffender Arzt erwähnt.
- 1842 verordnet Dr. med. Pape der kranken Ehefrau des Maurergesellen Ludolph Bröker 38 Bäder im hiesigen Badehause zu Lasten der Armenkasse.
- Ein 1848 erwähnter Arzt ist nicht namentlich bekannt.
- Eine Apotheke ist bereits ebenfalls 1681 -86 mit dem Apotheker Johann Andreas Göttling nachgewiesen. (Barby S 208)
- Von 1708 bis heute sind alle Apotheker der Stadt chronologisch nachgewiesen (s. Jubiläumsausgabe der Redekerschen Ratsapotheke 2008)
- Als Krankheiten und Todesursachen der Zeit werden Frieseln, Brustkrankheiten, Schäuerchen, Drüsenkrankheit, hitzige Krankheit, Schlagfluss genannt.
Über die Spendentätigkeit für den Bau eines Krankenhauses
Obwohl es im Neustadt des 19. Jahrhunderts als Kreisstadt große Verwaltungsapparate, öffentliche Einrichtungen und bedeutende Industrien und Firmen gab, verfügten Stadt und Kreis noch nicht über ein eigenes Krankenhaus. Es wurde schon lange dringend gewünscht – und nötig, wollte man nicht immer auf Hannover angewiesen sein. Die ersten Überlegungen zum Bau eines Krankenhauses gehen 1865 auf kirchliche Kreise zurück. Der Kirchenvorstand teilte mit „ dass eine hiesige Privatgesellschaft uns behuf der demnächstigen Errichtung eines Krankenhauses in Neustadt a. R. als erste Fonds- Einlage die Summe von 21 rt 10 gl 7 Pf mit der Anheimgabe eingehändigt hat…uns die Förderung des angeregten Plans…. angelegen sein zu lassen“. Schon 1866 beantragte der Kirchenvorstand einen Zuschuss, das Projekt scheiterte, weil die benötigten Mittel nicht zusammen kamen. (Barby)
Die Stadt war offensichtlich nicht willens oder in der Lage, selbst ein Krankenhaus zu finanzieren oder zu bauen und legte es auf Spendenbereitschaft an. Die erste namhafte Spende kam von Fräulein Louise Harms aus Neustadt. Sie vermachte im Testament vom 7. März 1892 der Stadtgemeinde Neustadt a. R. 6.000 Mark zur Gründung eines Krankenhauses, der Betrag summierte sich bis 1910 auf 10.500 Mark. Dazu erhielt der Magistrat der Stadt Neustadt aus Hannover folgendes offizielles Schreiben vom 24. März 1910:
Die am 11. März 1892 zu Neustadt a. Rbge. verstorbene Handarbeitslehrerin Louise H a r m s hat in ihrem Testamente vom 7. März 1892 der Stadt Neustadt a. Rbge für ein Krankenhaus 6.000 M vermacht. Der Betrag von 6.000 M befindet sich in den Händen der Witwe des Harm’ schen Testamentsvollstreckers, der Ehefrau des Kämmerers Witte Nach einer Mitteilung des Sohnes des Witte ist mit dem Krankenhaus begonnen. Ich ersuche um gefällige Mitteilung:
1. Ob das ausgesetzte Vermächtnis zu dem bestimmten Zwecke in angenommen ist und Verwendung finden wird
2. Ob die Allerhöchste Genehmigung zur Annahme des Vermächtnisses erteilt ist, bzw. welche Schritte zur Erlangung derselben getan sind.
Unterschrift
So einfach war es also nicht, zu spenden. Tatsächlich erhob das Ministerium des Inneren in Berlin Schenkungssteuern. Darüber hinaus bedurften die Zuwendungen der „allerhöchsten Genehmigung“ also des Kaisers – Wilhelm Rex- , wie folgendes Schreiben von 1910 zeigt:
Auf den Bericht vom 18. August d. Js. will Ich den in der- nebst Anlagen- anbei zurückfolgenden Zusammenstellung vom 18.August d. Js. unter laufender Nummer 1-35 aufgeführten Schenkungen oder Zuwendungen von Todeswegen an juristische Personen hierdurch meine Genehmigung erteilen.
Berlin, den 4.September 1910.
gez. Wilhelm R ggez. v. Dallwitz
(NRÜ II 599)
Fräulein Harms hatte auch dem Fräulein Minette Zumpe in Holzminden ein „baares Darlehen von 1.000 verzinslich mit 5 %“ gewährt. 1911 kündigte die Stadt das Darlehen, um „entsprechend den Bestimmungen der Erblasserin das Geld jetzt zum Zwecke des städtischen Krankenhauses verwenden“ zu müssen.
1901 teilt der Geheime Justizrat Dr. Leist mit, dass sein Bruder, der viele Jahre in Neustadt lebende Amtsgerichtsrath Arnold Leist, 500 Mark für ein in Neustadt zu bauendes Krankenhaus testamentarisch hinterlassen hat.
Der Plan erhielt weiterhin Auftrieb
1904 ermunterte ein Dr. G. Krieger die Stadt in ihrem Bestreben, die Krankenhausidee weiter zu verfolgen. Er hob hervor, dass das Anliegen die volle Unterstützung breiter Bevölkerungskreise finden werde und mit vielfachen Spenden und Stiftungen zu rechnen sei.
Im Mai bedankt sich die Stadt bei „Frau Sanitätsrat Pape Hochwohlgeboren“ in Bremen für die Übertragung einer Hypothekenforderung von 1.500 Mark für das städtische Krankenhaus. Es galt aber die Einschränkung, dass sie erst 1917 gekündigt werden darf. Um die Schenkung rechtgültig werden zu lassen, bittet die Stadt um eine notariell beglaubigte Erklärung und Unterschrift.
1906 gründete sich ein Krankenhausverein. 192 Mitglieder aus dem gesamten Kreisgebiet zahlten Beiträge von mindestens einer bis hundert Mark jährlich an Beitrag. Die Bereitschaft zu namhaften Beiträgen zeigt auch folgendes Schreiben der Stadt vom 31.August 1912 an den Senator H. Behrens. Das Krankenhaus war zu diesem Zeitpunkt bereits fertig gebaut.
Nachdem Ihr kürzlich verstorbener Herr Vater in seinem Testament vom 5. September 1906 dem städtischen Krankenhaus ein Vermächtnis von 12.000 M ausgesetzt hat, teilen wir Ihnen ergebenst mit, dass die städtischen Kollegien in der gemeinschaftlichen Sitzung vom 29. D. Mts. einstimmig beschlossen haben, das Legat dankbar anzunehmen (…)
(NRÜ II 599)
Am 22.4.1908 werden dem Senator Kollmeyer von einem im Brief nicht entzifferbaren Absender 1.000 Mark versprochen. Der Kreistag beschloss, Krankenhausvorhaben in Mandelsloh, Wunstorf und Neustadt zu unterstützen. Mandelsloh wurde nicht gebaut, Wunstorf wurde wegen Unrentabilität bald wieder geschlossen.
Das Testament
In einem Testament heißt es. „Sechstausend Mark setze ich aus, damit von denselben in hiesiger Stadt ein Krankenhaus gegründet werde. Sollte in 20 Jahren wider Erwarten in hiesiger Stadt noch kein Krankenhaus existieren, vermache ich es der Armencasse der ev. luth. Kirchengemeinde.“
So mochte manch einer nicht an die Realisierung des Projekts glauben, so z. B. der Tierarzt Ernst Behrens, der ein Vermächtnis von 12.000 Mark zugunsten des Krankenhauses ausgesetzt hat, aber nur, wenn zu seinen Lebzeiten oder innerhalb von 2 Jahren nach seinem Tod. das Krankenhaus schon besteht. Ernst Behrens hat den Betrieb des Krankenhauses noch erlebt, er ist am 13.2.1912 gestorben.
Besonders hervorzuheben ist das Testament der am 15. Dezember 1828 geborenen und am 12. Mai 1907 verstorbenen Georgine Johanne Therese von Denicke. Sie heiratete 1850 den vermögenden Gutsherrn David Georg Wilhelm Moritz Denicke aus Evensen (1811- 1894) Dem Krankenhausbau hatte sie 40.000 Mark zugesagt. Ihr zu Ehren beschlossen die Städtischen Kollegien, dass die Einrichtung „den Namen Theresenstift und die von der Gartenstraße abgehende Straße den Namen Theresenstraße erhält“. Trotz einer Eingabe der Vorsitzenden des Kreiskrankenvereins, Frau von Woyna, an den Kaiser mussten 5% als Schenkungssteuer bezahlt werden!
Insgesamt waren etwa 70.000 Mark an Zuwendungen und Spenden zusammen gekommen. Das entsprach etwa einem Drittel der Gesamtkosten.
Der Bau des ersten Krankenhauses in Neustadt am Rübenberge
Ein geeigneter Bauplatz am nördlichen Rand der damaligen Wohnbebauung war bereits gefunden, das Grundstück umfasste Gärten und Wiesen von 10.310 qm Größe.
Ab 1909 ging es los. Die Verwirklichung des Baus oblag der Bauabteilung der Landwirtschaftskammer Hannover. Hier wurden auch die Bauzeichnungen, statischen Berechnungen, Lageplan, Baubeschreibung sowie eine Kostenschätzung über 225.000 Mark erstellt. Die Planung war so umfassend und genau, dass man sich sogar über die Fassadengestaltung sehr detaillierte und sorgfältige Gedanken machte.
1909 endlich beschloss auch der Kreisausschuss, sich an den Kosten des Bauses und des Betriebes des von der Stadt Neustadt a. Rbge. zu errichtenden Krankenhauses zu beteiligen.
Erster Entwurf
Zum ersten (Vor-) Entwurf des Hauses von 1909 hat „Der Regierungs- Präsident“ als Genehmigungsbehörde zahlreiche Planungsmängel und Verbesserungsvorschläge aufgezeigt. Darin werden u.a. bemängelt: Für ein Krankenhaus ungeeignete Ecken und Winkel des Mittelkorridors, keine Krankenzimmer unter der Erdoberfläche zulässig. Über fehlende Tob- und Krätzezimmer wird befunden, Leichen- und Desinfektionsraum sind getrennt von allen anderen Räumlichkeiten anzuordnen, es wird empfohlen, Leichen-und Desinfektionsräume in ein kleines vom Hauptgebäude vollständig abgetrenntes Nebengebäude zu verlegen.
Auch ein Bericht über Fenstergröße, Lufterneuerung, Erwärmung der Räume, Wasserversorgung, Entwässerung und Beseitigung der Fäkalien, bereitstehende Gartenflächen wird angemahnt. (NRÜ II 601)
Über die Rampe konnten „liegende Patienten“ direkt in die oberen Kranken- und Operationsräume gebracht werden. Wann sie abgebaut wurde, ist nicht bekannt, in den Plänen von 1952/ 53 ist sie noch eingezeichnet.
Im September 1911 waren die Bauarbeiten beendet. Am 1. Oktober 1911, nachmittags um 3 Uhr lud der Magistrat zur Eröffnung und Weihe des Theresenstiftes ein. Die Leinezeitung zeigte sich beeindruckt und lobte den Neubau:
Das Theresenstift ist mit 23 Krankenbetten ausgerüstet, deren Zahl im Notfall aber noch erhöht werden kann. Es hat eine eigene Wasserleitung, Dampfheizung und Badeeinrichtungen. Darunter auch ein Badezimmer mit zwei Wannen, das lediglich für nicht Kranke bestimmt ist und von jedermann benutzt werden kann. Auch sonst ist die Einrichtung in jeder Weise mustergültig, sie entspricht allen hygienischen Anforderungen der Neuzeit.
Neustadt hatte zu der Zeit 2.480 Einwohner und 320 Gebäude, verfügte bereits seit 1908 über eine Gasversorgung, seit 1913 gab es Stromversorgung im Landkreis. Die allgemeine Wasserversorgung in der Stadt war erst seit 1931 gesichert; wie das Krankenhaus mit Wasser versorgt wurde, ist ungewiss. Eine Stadtkanalisation wurde erst in den 60er Jahren in Angriff genommen.
Das Krankenhaus im Ersten Weltkrieg
Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges sah sich das Krankenhaus vor die Aufgabe gestellt, Verwundete aus dem Kriegsgeschehen aufzunehmen. Mit seinen 23 Betten hatte es dafür keinen Platz.
Als Reservelazarett wurde daher nach einem Angebot der Fa. Fulgurith im Garten eine Kriegsverwundeten- und Unterkunftshütte aufgestellt. Das Behelfsgebäude war 500 qm groß, in fünf Krankensälen war Platz für jeweils zehn also insgesamt 50 Personen.
Bald schon, 1920, gibt es Klagen über die Enge des Hauses und darüber, dass Kranke oft stundenlang in den kalten Fluren zur Sprechstunde stehen müssen.(RAH NRÜ II 602) 1934, nach 20 Jahren, wurden verschiedene Änderungen akut: Der Ausbau des Dachgeschosses wurde abgelehnt, da andere dringende Mängel im Krankenhaus abzustellen seien. Der „Preußische Kreisarzt“ moniert 1936 in einer immerhin 21 Punkte umfassenden Liste erhebliche Beanstandungen. Fehlende Alarmeinrichtungen, offen zugänglicher Arzneischrank, Überschreiten der täglich zugelassenen Arbeitszeit von 10 Stunden, die Anzahl der Krankenschwestern (4) sind nur einige Mängel. Offensichtlich aber wurde 1934 durch die Firma Hävemeier und Sander ein Aufzug montiert. (RAH NRÜ II 603)
Verkauf des Krankenhauses an den Landkreis und die Zeit nach dem 2. Weltkrieg
Es stellte sich bald heraus, dass der Betrieb des Krankenhauses der Stadt erhebliche finanzielle Probleme bereitete. 1936 kamen ja nur 24 % der Patienten aus der Stadt, die anderen hauptsächlich aus dem restlichen Kreisgebiet. Daher wurde das Stadtkrankenhaus 1942 zu einem Kaufpreis von 40.000 RM an den Landkreis verkauft. (nachdem der Maurermeister Rahlfs das Objekt noch 1940 auf 90.900 RM geschätzt hatte. Den Gründungsnamen „Theresenstift“ hatte es inzwischen eingebüßt!)
Noch im Zweiten Weltkrieg wurden 1943 nach den Plänen des Architekten Heppes zwei Schwesternkammern im Dachgeschoß nach Osten ausgebaut. Inzwischen kamen weitere Patienten vom Reichsarbeitsdienst und vom Bau der Autobahn hinzu, 1942 wurden zusätzliche Baracken erforderlich. (Sie wurden gleich nach dem Krieg anderweitig verwendet: eine ging 1948 an die Mittelschule an der Lindenstraße zu Unterrichtszwecken, eine ging 1950 nach Berenbostel, eine wurde 1960 an der Kläranlage aufgestellt.)
1944 endlich wurde ein Luftschutzbunker im Garten erstellt, der auch die provisorischen Schutzmaßnahmen in den Kellerräumen ersetzte. Der Bunker ist noch heute erhalten. (Siehe unseren Bericht über Bunkeranlagen in Neustadt)
Mehr Betten
Schon Ende 1945 stellte der damalige Landrat Franz Raake den Britischen Militärbehörden den Plan vor, die Bettenzahl um 40 zu erhöhen, wofür allerdings ein Neubau erforderlich sei. 1949 mussten ständig 75 Kranke versorgt werde, manch Neustädter kann sich daran erinnern, dass sein Bett auf Fluren, Durchgängen oder sonst wo abgestellt war. Ein Besuch des Niedersächsischen Aufbauministers Alfred Kubel am 2. September 1949 mag die Ereignisse beschleunigt haben. Sein Urteil lautete: „Das ist das rückständigste Krankenhaus, das ich je gesehen habe“. Bereits am 8. September 1949 konnte die Leinezeitung berichten, dass der Kreistag die Errichtung eines Erweiterungsbaus beschlossen hat.
Am 15. Dezember 1950 wurde in Anwesenheit von Minister Kubel das Richtfest für den ersten Bauabschnitt eines Erweiterungsbaus gefeiert. Dieser Abschnitt wurde am 1. April 1952 in Betrieb genommen. Es handelt sich um einen Flachbau, wegen des hohen Grundwasserstandes wurde auf eine Unterkellerung verzichtet, überhaupt handelte es sich um die bautechnisch einfachste und kostengünstigste Ausführung. Am 14. September 1953 wurde das gesamte Erweiterungsvorhaben bautechnisch abgenommen. Damit verfügte das Haus über eine Ambulanz, neue Röntgen- und Operationsräume. Der Zwischenbau beherbergte auch die Physiotherapie. Über die praktizierenden Ärzte und das Pflegepersonal wird an anderer Stelle noch zu berichten sein.
Der Plan für den anvisierten 3. Bauabschnitt wurde verworfen. Für Schwestern wird 1958 zusätzlich ein Schwesternwohnheim an der Nikolaitorstraße errichtet.
1968 begannen die Bauarbeiten für einen siebengeschossigen Neubau an der Lindenstraße. Er hat 25 Millionen Mark gekostet. Am 5.November 1971 hat das immer noch stetig wachsende neue Krankenhaus seinen Betrieb aufgenommen. Es gehört heute zu dem Klinikum Region Hannover Verbund.
Das neue Krankenhaus in den 70er Jahren
Nach 1971 hat die Stadt Neustadt die Baulichkeiten für ihre Bauämter, den Abwasserbehandlungsbetrieb und eine Sozialstation in Beschlag genommen. Mit den Plänen, ein neues Rathaus zu bauen, stehen diese Ämter an dieser Stelle zur Disposition. Es wird erwogen, diese Immobilie für Wohnbebauung zur Verfügung zu stellen. Damit wäre der Abbruch dieser historischen Ensembles nicht zu verhindern.
(HD, Januar 2015)
Verwendete Literatur:
- Regionsarchiv In Neustadt, NRÜ II 289,601,602, 603, 990d, u. a.
- Leinezeitungen 1911, 1949 u.a.
- Kirchenchronik Barby
- Chronik KRH Klinikum Neustadt a. Rbge seit 1911 Hrg. KRH Klinikum Neustadt am Rübenberge 2012 Stadt Neustadt a. Rbge,
- Neustadt am Rübenberge, Geschichte in Fotografien, 2014
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