11. Bildergalerie historische Bilder: Ersten Weltkrieg, Remonte, Schützengräben, Artillerie
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Neustadt im ersten Weltkrieg
Aus dem Besitz Rüdiger Marwedes wurden uns freundlicher Weise eine Reihe von Fotos aus dem ersten Weltkrieg überlassen. Die drei Brüder Marwede aus Neustadt am Rübenberge kämpften an der Front. Christian Marwede fiel. Die Fotos sind wichtige historische Dokumente, zeigen sie doch, dass alle Bürger aller Orte im Kaiserreich – auch Neustadt am Rübenberge und seine Einwohner- betroffen waren.
Remonte aus Mariensee im ersten Weltkrieg
Im Alter von vier Jaren wurden Remonte (Militärpferde) an das Militär übergeben. Die deutsche Kavalierie – zumindest die ordinären Soldaten, ritten überwiegend auf auf Ostpreussen und Hannoveranern, selten auf Pferden der Landeszucht Bayern, Sachsen oder Württemberg. Die Offiziere bevorzugten seit 1890 englische Halbblüter. Nicht nur die Kavalie war auf Pfrde angewiesen. Sie dienten auch als Lastiere und zogen Wagen und Feldartilleriegeschütze.
Historische Aufnahmen aus dem 1. Weltkrieg: Offiziersquartier
Bild eines Feldquartiers im ersten Weltkrieg. Möglicher Weise wohnte hier Leutnant Marwede aus Neustadt am Rübenberge. Beachtenswert: Stroh- Matratzen, wie es damals üblich war. Landkarten und möglicher Weise strategische Papiere zieren die Wand.
Eine Kiste im Vordergrund ersetzt den Koffer oder Seesack. Für die Hygiene – Waschen- bediente man sich wahrscheinlich einer Handpumpe im Hof.
Die Bahn im ersten Weltkrieg: Aufmarsch, Verlegung, Nachschub über die Schienen
Verkehrswege sind wichtig. Im Militärtransportwesen spielt die Eisenbahn eine große Rolle. Das galt auch schon im ersten Weltkrieg. Nicht nur waren die große Sensationskanonen wie die Dicke Berta auf Schienen angewiesen, sondern ein Großteil der Logistik lief über Schienen – für Aufmarsch, Verlegung, Nachschub waren sie unersetzlich.
Auch in Neustadt gab es schon ein recht modernes Gleis – auch hier lief der Nachschub und damals galt wie heute: Eisenbahnunglücke waren selterner als Unglücke auf der Straße.
Offiziere Korps Regiment 213: Leutnant Marwede aus Neustadt
In Cambrai gingen die Truppen ins Ruhequartier. Die Offiziere hatten die Zeit für ein Foto.
Historische Aufnahmen aus dem 1. Weltkrieg: Die Feldartillerie
Die 7,7 cm Feldkanone 96 war ein leichtes Standardgeschütz der Feldartillerie. Es hatte eine Reichweite von 7800 bzw. je nach Umbau sogar 10500 Metern und es konnte von Pferden gezogen werden. Die Feldartillerie verwendete darüber hinaus 10,5 cm Haubitzen und leichte 8 cm und schwere 9 cm Feldkanonen.
Die Haubitze – Waffe der Feldartillerie im ersten Weltkrieg
Auf dem Bild unten sieht man wahrscheinlich eine 10,5 cm Haubitze 89/09 mit einer Reichweite von 6300 Metern von Krupp. Diese Waffe war in der kaiserlichen Armee verbreitet, wurde aber insbesondere auch ins Ottomanische Reich exportiert.
Improvisierte Flugabwehr im ersten Weltkrieg
18707/71 schon betrieben beide Seiten Aufklärung mittels Ballons und bereits 1870 wurde eine von der Firma Krupp entwickelte Ballon-Abwehr-Kanone eingesetzt. Im ersten Weltkrieg spielten anfangs Flugzeuge keine Rolle. Ab 1916 gewannen Flugzeuge an strategischer Bedeutung. Angesichts der zunehmenden Bedrohung aus der Luft durch Aufklärungsflüge und Bombenangriffe wurden immer mehr Feldgeschütze aufgebohrt und auf improvisierte Laffetten montiert. Gut getarnt wie unten im Bild sollten Sie zur Abwehr feindlicher Flieger beitragen. In dem Rahmen wurde die Luftabwehr von der Armee abgespalten und als eigene Einheit der Luftwaffe zugefügt.
Zu Pferde in den Krieg
Der letzte flächendeckende Großangriff einer Kavallerie- Einheit fand wohl im zweiten Burenkrieg 1988-1902 statt. Winston Churchill berichtet darüber in seiner Autobiographie „My early Life“. Im ersten Weltkrieg gab es keine Großangriffe der Kavallerie. Dennoch hatten Remonte eine wichtige Bedeutung für den Transport von Mensch und Gut.
Alkohol im ersten Weltkrieg: Schnaps und Wein im Marschgepäck
Auf diesem Bild genießen die Offiziere wohl einen guten Tropfen. Dennoch ist das Thema Alkohol im Krieg hochinteressant, den ganz gezielt wurde Alkohol als Betäubungsmittel im ersten Weltkrieg eingesetzt. Er macht froh, heiter und mutig. In den Stellungskriegen des 1. Weltkrieges wurde daher -wenn verfügbar- vor dem Angriff ordentlich eingeschränkt. Doch das bliebt nicht ohne Folgen. Alkoholismus wurde in der Armee tatsächlich zu einem Problem – daher wurde die Ausgabe streng reglementiert.
Schützengräben und Stellungen im ersten Weltkrieg
Es mutet wie Zwangsarbeit an: Soldaten heben die Stellungen aus. Offiziere beaufsichtigen das Werk. Das Ausheben von Schützenlöchern und ganzen Schützengräben hatte im ersten Weltkrieg erstmals eine strategische Bedeutung. Die Gewalt der gegnerischen Artillerie zwang dazu, unter die Erde zu gehen. Nur dort war man vor den Artilleriegeschoß-Splittern halbwegs sicher. Um beim Eindringen feindlicher Einheiten in den eigenen Schützengräben dennoch verteidigungsfähig zu sein, wurden Schützengräben oft im ZickZack angelegt. Diese wurden in der Regel mit Holz gegen Einsturz gesichert. Natürlich gab es auch große und tiefe Betonbunker auf beiden Seiten. Diese standen sich in er Marginot Linie gegenüber. Doch hier herrschte kein Krieg, diese Anlagen wurden umgangen. Das Bild unten läßt darauf schließen, dass hier eine Artilleriestellung angelegt wird. Übrigens: Historische Aufnahmen aus dem ersten Weltkrieg, Remonte, Schützengräben stammen zwar von der Front und nicht aus der Region Neustadt am Rübenberge. Doch auch in Neustadt am Rübenberge gibt es bis heute noch einige Bunkeranlagen. Mehr…
Späher auf Kirchtürmen – Warum so viele Kirchen zerstört wurden
Der Rohstoffbedarf im ersten Weltkrieg war enorm. Im ganzen Kaiserreich wurden Glocken beschlagnahmt und eingeschmolzen. Aber auch in den Kampfhandlungen wurde beschlagnahmt, was man brauchte. Häuser, Höfe, Kirchen. Kirchtürme eigneten sich gut als Aussichtsturm. Daher wurden Kirchtürme beschossen und viele Kirchen zerstört.
Die 7,7 cm Feldkanone 96
Markant ist die halbrunde Ausbuchtung oben am Metallschild. Sie kennzeichnet die Feldkanone 96. Bemerkenswert ist die improvisierte Lafette, auf welche man die Kanone gehievt hat. Beim genauen Hinsehen sieht man, dass die Räder am Holzbalken fixiert sind, sodass der Rückstoß die Kanone nicht von der Lafette drückt.
Nachschub ist da: frische Hemden.
Eine Freude für jeden Soldaten: Der Nachschub ist da, es gibt frische Hemden. Die Offiziere beaufsichtigen die Kleiderausgabe.
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Schumacher on 08 Feb 2022 at 14:46 #
Die Eierscheine beim Haus Scheve in Neustadt
ein kleiner Druckfehler
Renate Stiewe on 07 Jul 2024 at 20:52 #
Vielen Dank. Ich habe die Bilder mit großem Interesse betrachtet. Ich habe danach gesucht, weil der Bildband > Neustadt am Rübenberge – Geschichte in Fotografoen < nicht mehr zu haben ist. Mit freundlichen Grüßen – Renate Stiewe.