Die Gedenktafel an die Gefallenen des Feldzuges 1870/71
Das Scharnhorst Denkmal in Bordenau
Die Gedenktafel für drei Gefallene Neustädter im Kriege 1870/71 aus dem Jahre 1872
Das Kriegerdenkmal für Gefallenen von 1866 und 1870/71 auf dem Kirchplatz
Die mit dem Verlust des Königreiches Hannover an Preussen verbundene Schlacht von Langensalza 1866, an der fünf Neustädter beteiligt waren, (Klages S. 86) hat in der Stadt Neustadt wohl keine Opfer gefordert, deren Andenken bewahrt werden musste.
Auch dem Feldzug 1870/71 wurde zunächst (bis 1913) kein Denkmal geweiht. Vierzig Jahre nach Reichsgründung gab es keinen Anlaß, ein Monument zum Gedenken des Krieges zu errichten. Ein Grund dafür könnte darin liegen, dass man sich als welfischen Hannoveraner mit dem Verlust der Unabhängigkeit 1866 an Preussen und die sich später daraus ergebenen Verpflichtungen im preussisch dominierten Norddeutsche Bund mit diesem Kriegszug nicht identifizieren konnte.
Aber es gab Gefallene in diesem Krieg. Von dreiundzwanzig Neustädter Soldaten die in die Auseinandersetzung 1870 / 71 zogen, vielen drei: Leutnant Ribbentrop, Gardegrenadier Bosqui und der Füsilier Fraatz.
Ihnen zu Ehren wurde eine Gedenktafel angefertigt. Sie wurde damals schon in der Liebfrauenkirche aufgehängt und ist bis zum heutigen Tage dort zu finden:
1878 ersucht der Oberpräsident die Amtshauptmänner um Angaben der Gefallenen der Region Hannover. Offensichtlich musste man auf zivile Information zugreifen. Das Gereralkommande des 10. Armee- Corps war nämlich nicht in der Lage, eine Aufstellung der im Feldzug 1870/71 gefallenen Soldaten zu erstellen.
In einer Anfrage an die Stadt Neustadt aus dem Jahre 1881 wurde nach dem Bestand von Denkmälern gefragt. Offensichtlich wollten die vorgesetzen Behörden herausfinden, welche Orte an die Gefallenen erinnerte. Die Stadt erklärte, dass es in Neustadt kein Denkmal gab, wohl aber eine Erinnerungstafel, die an die gefallenen Soldaten erinnerte (NRÜ II 280). Zu diesem Zeitpunkt reichte den Neustädtern die Gedenktafel zum Gedenken der Gefallenen aus.
Erst fast vierzig Jahre nach Reichsgründung, 1913, änderte sich die Stimmung und es machten sich Stimmen nationalem Überschwangs breit, die nun gerne dem Feldzug gedenken wollen (siehe nächster Beitrag).