Der Wegebaustein, alte Verkehrswege und ihre Relikte – eingebettet in den Ziegelmauern an der Marktkirche
Bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts konnte von geordnetem Straßenbau keine Rede sein. Erst danach besann man sich eines Besseren und forcierte den neuzeitlichen Ausbau der Verkehrswege. Insbesondere der alte Verkehrsweg Hannover- Neustadt- Bremen wurde seiner Bedeutung gemäß bis 1777 geplant und vermessen und 1785 fertig gestellt. Bis zum Bau der Umgehungsstraße und dem Ausbau der Marktstraße zur Fußgängerzone in den 80ern des zwanzigsten Jahrhunderts rollte der Verkehr auf der Marktstraße und an der Nordseite der Kirche vorbei, direkt durch das enge Stadtzentrum.
Aufmerksame Stadtgestalter haben zur Erinnerung an die erste konzeptionelle Stadtplanung der zweiten Hälfte des 18ten Jahrhunderts einige steinerne Zeugnisse der Zeit gerettet und in die neuen Ziegelmauern beiderseits der Kirche mit eingebaut, um diese der Nachwelt zu bewahren. Hier befindet sich Wegebausteine, eingebettet in den Ziegelmauern an der Marktkirche, Relikte alter Verkehrswege. Wegebausteine markieren Straßen und Wege, die von Privatpersonen, häufig Bauern unterhalten wurden. Die Gemeinden waren zur Unterhaltung diese Wege nicht verpflichtet.
Ein Stein trägt die Jahreszahl 1777, ein anderer das Zeichen König Georgs, vermutlich des Dritten. Es ist wohl ein Hoheitssymbol und Zeichen der Zuständigkeit, wie heute der Hinweis „B6“, für die Bundesstraße 6. [HD, November 2006]
Historische Steine in und um Neustadt:
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