Teil 1: Baracken in Neustadt bis 1945

Teil 2: Notunterkünfte in der Nachkriegszeit bis 1969

Teil 3: Neuer Wohnraum in Neustadt am Rübenberge

Lösungen für den Wohnungsmangel in Neustadt 1949 – 1970 (Bauverein)

Der Gemeinnützige Bauverein Neustadt e.V. machte sich mit nicht weniger als 600 Wohnungen nach dem zweiten Weltkrieg verdient.  Schon 1949 konnte die Stadt 4 dreigeschossige Wohnblocks mit 46 Wohnungen an der Goethestrasse errrichten (Winkel S 384). Dennoch ist im Mai 1950 die Rede von 1.000 Menschen, die beim Wohnungsamt 423 Anträge auf eine Zuteilung einer Wohnung gestellt haben. Auf jeden 7. Einwohner kam ein Angehöriger einer wohnungssuchenden Familie.

Das Wohnungsamt hatte reichlich zu tun, die Zuteilung von Wohnungen liess sich nicht ohne Dringlichkeitsstufe regeln: Vorrang hatte die Unterbringung Obdachloser, dann die Bewohner der sogenannten Elendsquartiere, gefolgt von Facharbeitern und Mangelberufen (LZ 6.5.1950)

Die Notwendigkeit, anständigen Wohnraum zu schaffen, hatte höchste Priorität. Die erste Wohnsiedlung entstand bereits im April 1945, allerdings für die Bewohner von Großmoor, (LZ v. 6.4.1950)

Insgesamt ergab eine Umfrage bei den Gemeinden

(..) ein erschütterndes Bild über die Unzulänglichkeiten der Behausungen, in denen immer noch, 5einhalb Jahre nach Beendigung des Krieges, Heimatvertriebene und Ausgebombte wohnten. Am schlimmsten ist die Lage in der Kreisstadt Neustadt . Hier wohnen nicht weniger als 712 Personen in derartigen Notunterkünften, um sie unterzubringen, wären 221 Wohnungen erforderlich . (LZ 13 Okt 1950)

Die Bewilligung

Das zuständige Ministerium bewilligt der Kreisstadt

(…) 50 Neubauwohnungen, an deren Einrichtung auch der „Gemeinnützige Bauverein“ mitwirken sollte und die auf dem Gelände an der Goethestrasse erbaut werden sollten (LZ 13 Okt 1950)

1961 werden 2 Zweifamilienhäuser sowie Mehrfamilienhäuser für 24 Mietparteien an der Breslauer Strasse gefördert, davon sind 22 Wohnungen für Bewohner der Barackenlager bestimmt (NRÜ KA 1366)

Noch 1965 musste das Barackenräumprogramm fortgeschrieben werden. Dazu gehörten immer noch

  • Feldstrasse 8 mit den Wohnbaracken 14 19 20.
  • Königsberger Strasse 11a, 11b, 15a, 15b,
  • Moordorfer Strasse 9 u 11
  • Im Kühlen Grunde 4, 4a, 6 , 6a

Hinzu kam das Problem, dass im Laufe der 20 Jahre nach dem Krieg aus ursprünglich einer Familie deren 3 entstanden sind, für die mit Landesmitteln Wohnungen gebaut werden sollten. Zwischenzeitlich werden die 12 Familien, die bisher in mehreren verschiedenen Unterkünften gelebt hatten, in zwei Baracken zusammengefasst.

Baracken verschwinden

Tatsächlich verschwanden die unansehnlichen Wohnbarackenlager an der Feldstrasse, Im Kühlen Grunde, Am Ahnsförth und der Königsberger Strasse schrittweise 1964 und 1965. Ersatz wurde z.B, in der Neuen Strasse (12 Wohneinheiten) und an der Nienburger Strasse geschaffen) (NRÜ KA 1350)

Der Gemeinnützige Bauverein Neustadt eV. machte sich mit nicht weniger als 600 Wohnungen nach dem zweiten Weltkrieg verdient. Unter der Regie der Neuen Heimat entstanden die Wohngebiete an der Gartenstrasse und Wiesenstasse. Bis Ende 1965 waren hier 230 Wohnungen bezogen, weitere 70 in Bau (Winkel S 384). Auch andere Bauträger und private Initiativen waren an der Linderung der Wohnungsnot beteiligt.

Aus Winkel, S 401: Gartenstrasse in Neustadt am Ruebenberge

Aus Winkel, S 401: Gartenstrasse in Neustadt am Ruebenberge

In Baracken und Notunterkünften muss heute (2009) niemand mehr unterkommen. [HD 11/ 09]

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